6/08/2008

Reliquiare DEUTSCH

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Quoted from my book


Reliquiare (shari yooki, shariyooki 舎利容器)

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Der historische Buddha Shaakyamuni als Begründer des Buddhsimus hat eine besondere Stellung. Seine sterblichen Überreste wurden besonders heilig gehalten und in eigenen Reliquiaren aufbewahrt. Aus Ausdruck der Verehrung gegenüber dem Religionsgründer wurde bei der Herstellung dieser Gefäße an nichts gespart und die Möglichkeiten der jeweiligen Kunstrichtungen und Verarbeitungstechniken ihrer Zeit voll ausgeschöpft. Sie stellen einen wichtigen Teil der rituellen Geräte dar. Auch in Indien, China und Korea finden sich besonders kostbare Gegenstände zur Aufbewahrung von Reliquien (shari; S: shariira ).

Ursprung:
Nach dem Tode des Shaakyamuni in Kushinaara wurden seine Knochenreste an acht Stämme verteilt und von diesen in Stupas eingeschreint und verehrt. Die Buddha-Reliquien selbst befanden sich in kleinen Flaschen (byoo) oder Dosen.

In Japan wurden Reliquiengefäße zunächst in eigenen großen Pagoden untergebracht und waren der ganz besonders geheime Schatz eines Tempels. Seit der Nara-Zeit standen sie dann in Miniatur-Pagoden auf der Altar-Plattform in der Tempelhalle, damit auch die einfachen Gläubigen sie direkt verehren konnten. Es wurden auch eigene Zeremonien zur Verehrung der Reliquien (shari-e ) abgehalten.

Reliquienbehälter (sharigu) wurden bald in extrem großer Zahl hergestellt und mit besonders feinem, kostbarem Dekor geschmückt; sie bilden wohl den Höhepunkt der buddhistischen Kultgeräte in Japan. Sie sind daher auch einen wichtiges Thema der Geschichte und Entwicklung des japanischen Kunstgewerbes (koogeihin).

Die älteste Pagode zur Unterbringung von Reliquien (um 588 n.Chr.) befand sich im Tempel Asukadera, Nara. Auch im Basisstein für den Zentralpfeiler (shinbashira) der Pagode des Tempels Hooryuuji, Nara, (um 711) wurd ein Reliquienbehälter in einer Schale gefüllt mit zahlreichen Perlen und Juwelen gefunden. Die Abbildung zeigt einen Querschnitt dieses Basisssteins. Später wurden nur noch selten Reliquienbehälter in Pagoden-Basissteinen versenkt.

In der Nara-Zeit wurden besonders viele Reliquien aus der chinesischen Tang-Dynastie eingeführt, die nicht unerheblich zur Verbreitung des buddhistischen Glaubens beitrugen. Die acht China-Pilgermönche des esoterischen Buddhismus brachten ebenfalls große Mengen von Reliquien mit, so daß an eine Unterbringung in Pagoden-Basissteinen nicht mehr zu denken war. Dies war die Blütezeit der kostbaren Reliquienbehälter, die auf der Altar-Plattform aufgestellt oder in einem kleinen Schrein untergebracht wurden.

Bei der Herstellung von Behältern wurde besonderer Wert auf eine ästhetische Form und kostbare Verzierung gelegt. Der häufigste Typ hatte die Form einer Miniatur-Pagode. Viele dieser Gegenstände gingen im Laufe der Jahre bei den zahlreichen Bränden und Zerstörungen der Tempel durch Erdbeben und andere Katastrophen verloren.

Funktion:
Diese Behälter dienen der Aufbewahrung von Reliquien. Sie enthalten echte Reliquien des historischen Buddhas Shaakyamuni, z.B. Knochen oder Zähne und andere Rückstände bei der Verbrennung der Leiche. Sie können auch Achat-Stücke als Symbole der Heiligen Knochen enthalten. Weiterhin wurden später auch Knochenreste von besonders geachteten Priestern und Heiligen verehrt. Diese Gegenstände faßt man unter dem Begriff "Buddha-Reliquien" (busshari, butsu shari) zusammen.

Reliquienbehälter dienten in ihrer ursprünglichen Funktion der sicheren Aufbewahrung der Knochenreste des Shaakyamuni. Kleine Behälter wurden später auch im Inneren von Buddhastatuen (butsuzoo noonyuu) in den Holzstäben (jiku) von Sutrarollen (kyookan noonyuu) und in Kultgeräten des esoterischen Buddhismus (hoogu noonyuu) untergebracht. Selten ist ein winziger Behälter mit der Reliquie in der Urnaa (byakugoo), dem Wirbel eines weißen Haares zwischen den Augenbrauen einer Buddhastatue, eingearbeitet.

Daneben gibt es noch die "Reliquien der Lehre" (hooshari), z.B. religiöse Texte oder Sutra-Abschriften, die oft in eigenen kleinen hölzernen Pagoden untergebracht wurden. Besonders bekannt ist die Stiftung von "Eine Million Miniatur-Pagoden" (hyakumantoo darani) der Herrscherin Kooken aus dem Jahre 764.
Siehe auch die Reliquienpagode für das Hookyooin-Sutra.

Sutra:
Daihatsu Nehangyoo (Mahaa-Paranirvaana-suutra). Darin beschreibt Shaakyamuni ausführlich, wie man die sterblichen Resten eines großen Königs in Tücher wickeln, in Gefäße mit Duftöl legen und dann feuerbestatten soll. Die Knochenreste wurden nach dem Verbrennen in einem goldenen Gefäß aufbewahrt und in einer Pagode bestattet.

Form:
Reliquienbehälter haben die verschiedenartigsten Formen und Verzierungen, z.B. Miniatur-Pagoden, Kästen, Vasen, Donnerkeil und Donnerkeil-Glocke. Meist befindet sich die Reliquie in einem besonders kostbaren "Geheim-Gefäß" (hioo no yooki), einer Flasche oder einem Topf aus Bergkristall, Glas oder reinem Gold. Dieses Gefäß wird dann in einem oder mehreren weiteren Behältern aus Silber, Bronze, Eisen und Stein untergebracht. Dadurch wird der bestmögliche Schutz der Reliquie sichergestellt, der ja die eigentliche Funktion des Reliquienbehälters ist. Diese mehrfache Unterbringung kann ihren Ursprung auch in der Legende haben, daß der Sarg mit den sterblichen Überresten des Shaakyamuni aus vier Kästen, von innen nach außen aus Gold, Silber, Bronze und Eisen bestanden haben soll.

Material:
Fast alle erdenklichen Materialien und Verarbeitungsformen wurden zur Herstellung und Verzierung von Reliquienbehältern verwendet.

Die Typen und Verarbeitungsformen der Reliquiare sind so vielseitig, daß sie eines eigenen Handbuches bedürften. Hier kann nur eine kurze Übersicht gegeben werden. Eine ausführlichere Darstellung in Japanisch findet sich bei Kawada.


Reliquienpagode (sharitoo)
Im einleitenden Abschnitt über Reliquiare wurde bereits der Ursprung der Miniatur-Pagoden für Reliquien erwähnt.
Von der Heian-Zeit bis zur Kamakura-Zeit erlebte diese Art des Reliquienbehälters in Japan eine besondere Blütezeit. Diese kleinen Pagoden wurden manchmal in der Haupthalle auf der Altar-Plattform aufgestellt und konnten dort direkt von den Gläubigen verehrt werden.
Gegen Ende der Fujiwara-Zeit, als der Glaube an den baldigen Weltuntergang (mappoo) besonders populär war, wurden besonders viele Reliquienpagoden gestiftet.

Form:
Wie der Name bereits sagt, haben diese Reliquiare die Form einer Miniatur-Pagode (shootoo), manchmal fehlt allerdings die Pagodenspitze mit den Ehrenschirmen.
Die Reliquienpagode kann wie ihr architektonisches Vorbild mehrere Stockwerke haben (zootoogata), meist fünf (gojuutoo) oder sechs (rokujuutoo).
Im untersten Stockwerk der Pagode, einer Art kleiner Kapelle, befindet sich der eigentliche Reliquienbehälter, der die klassische Form eines Kruges (kame), eines kleinen Knochen-Topfes (kotsutsubo, tsubo) oder einer Metallschale haben kann.

Selten findet sich die Form einer Prabhuutaratna-Pagode (tahootoo), d.h. einer Tahoo-Pagode, wie sie sich im Tempelgelände des esoterischen Buddhismus findet, mit zwei Dächern und einer Rundung, dem "Schildkrötenbauch" (kamebara ) in der Mitte zwischen den beiden Stockwerken.
Material: Meist Metall oder Holz. Selten Bergkristall oder Marmor.

Besondere Typen

Reliquienpagode in Form der fünf Elementenkreise (gorintoogata sharitoo)
Reliquienpagode der fünf Elementarkreise; Reliquienbehälter in Form eines Gorintoo).

Dieser Typ entstand warscheinlich während der chinesischen Tang-Dynastie. Die Form entspricht taoistischen und esoterischen Spekulationen über den Kosmos und die fünf Elemente (godai , gorin ) bzw. die fünf Buddhas mystischen Wissens (gochi nyorai, go-nyorai) . Es gibt noch viele andere Erklärungen der Symbole dieser fünf Elemente.
Die fünf Teile können auch als Entsprechungen der Körperteile des Menschen angesehen werden, wie die nebenstehende Abbildung zeigt.

Diese Pagode besteht aus fünf Teilen, entsprechend den fünf Elementen, und zwar von unten nach oben:
Quader bzw. Quadrat (Erdelement; jirin ), Kugel bzw. Kreis (Wasserelement; suirin), Pyramide bzw. Dreieck (Feuerelement; karin), Halbkugel (Luft- oder Windelement; fuurin) und Wunschjuwel bzw. Spitzperle (Ätherelement; kuurin).
Der Quader-Teil kann mit den anderen Teilen zusammen wie ein übergreifender Deckel abgenommen werden und bildet eine Art Schachtel, in welcher der eigentliche Reliquienbehälter untergebracht ist. Er stand dann meist auf einem kleinen Lotussockel.
Auf den Seiten des Quader-Teils können Zeichnungen von Heilswesen oder Keimsilben eingeritzt sein.

Der Kugelteil leitet sich von dem Hauptkörper des indischen Stupa her.
Zur besonderen Betonung seiner Symbolik als Wasserelement kann er die Form einer Flasche (yuukei gorintoo) haben. Nur dieser Teil oder die ganze Pagode kann auch vollständig aus Bergkristall hergestellt sein.

In der Kamakura-Zeit entwickelte sich eine Form, bei der die dreieckige Pyramiden-Form (suikei) des Feuer-Elements besonders betont wurde (sankaku gorintoo). Weiterhin gab es Typen, bei denen der Quader-Teil des Erd-Elements sechseckig oder achteckig war.

Pagoden dieses Typs aus Stein finden sich auch auf vielen Gräbern von Gläubigen der Tendai- und Shingon-Sekte. Eine Wanderung durch das uralte, riesige Friedhofsgelände im Wald des Bergklosters Kooyasan, des Hauptzentrums der Shingon-Sekte, führt an besonders vielen Typen dieser Grabpagoden aus fast allen Zeitaltern der japanischen Geschichte entlang.

Eine besonders kostbare Version dieses Typs ist eine Pagode aus reinem Bergkristall (suishoo gorintoo), die während der Heian- und der Kamakura-Zeit populär war. Eine Pagode dieses Typs war entweder aus einem Stück Bergkristall gefertigt oder aus fünf Stücken zusammengesetzt.

Reliquienpagode in Form einer Schatz-Pagode (hootoogata sharitoo)

Eine Schatz-Pagode besteht im allgemeinen aus den folgenden vier Teilen:
Sockel, unterstes Stockwerk (tooshin), Dach und Ehrenschirme.
Der eigentliche Reliquienbehälter steht in der "Reliquienhalle" (shariden), dem untersten Stockwerk der Miniatur-Pagode. An der Front oder an allen vier Seiten hat sie Flügeltüren, auf deren Innenseite die Figuren von Heilswesen eingeritzt oder aufgemalt sein können. Von den Ecken der Dachtraufen bis zur Spitze ziehen sich oft "Schatz-Ketten" (hoosa) aus Metall, an denen kleine Windglocken (fuurin, fuutaku) hängen.

Einige Pagoden dieses Typs wurden aus Eisen hergestellt und waren bis zu 3 Meter hoch. Ein besonderer Typ dieser Art ist die Reliquienpagoden auf dem Rücken einer goldenen Schildkröte (kinki sharitoo , kingi sharitoo, kinkame, yugitoo).


Reliquienpagode für das Hookyooin-Suutra (hookyoointoo)

Funktion:
Dieser Typ stammt aus China und entwickelte sich in Japan besonders in der Kamakura-Zeit. Im Inneren der Pagode wurde das Suutra Hookyooin Darani (Karanda mudraa dhaaranii) aufbewahrt, daher der Name. Diese Pagonde wurden meist als Grabschmuck verwendet, daher sind die meisten Beispiele aus Stein (hookyooin sekitoo). Das Suutra enthält beschwörende Anrufungen (darani), durch welche der Weg die Seele eines Verstorbenen aus der Hölle direkt ins Paradies vereinfacht werden kann. Das Suutra wird bei den Sekten des esoterischen Buddhismus (Shingon und Tendai) täglich gebetet. Es wird wie eine Reliquie des historischen Buddhas Shaakyamuni selbst verehrt. Eigentlich handelt es sich daher um eine "Pagode der Lehre" (hoosharitoo). In Japan wurden dann im unteren Teil allerdings auch echte Reliquien untergebracht.

Form:
Aus einem flachen runden Dach (fukubachi) ragt die Pagodenspitze mit den Ehrenschirmen empor, meist sind es neun (kurin). An der Spitze befindet sich ein Wunschjuwel. Der viereckige Aufsatz (roban) ist mehrfach abgestuft. An seiner untersten Deckplatte, dem "Schirm-Stein" (kasaishi) sind die Ecken meist stark betont, wie "Pferdeohren" (bajigata). Pagoden aus Stein haben meist Keimsilben oder Figuren von Heilswesen auf einer oder allen vier Seiten des untersten Stockwerks.
Auch der Sockel ist mehrfach abgestuft und kann reichlich verziert sein. (zenkaishiki)
Beispiel: Momitoo des Murooji.


Reliquienbehälter in Form eines Wunschjuwels (hoojugata shari yooki)

Funktion:
Bei diesem Reliquienbehälter kann der Gläubige gleichzeitig die Reliquie anbeten und durch das Wunschjuwel der Gewährung seiner Wünsche sicher sein. Diese Gegenstände waren in der Kamakura-Zeit besonders beliebt.

Form:
Der Reliquienbehälter besteht aus einem Ständer aus Bronze oder einem anderen Metall, der meist aus mehreren Teilen gefertigt und kunstvoll gearbeitet ist. Häufig hat er die Form eines Lotussockels (rengeza), im esoterischen Buddhismus auch die eines Donnerkeils.
Auf einem Miniatur-Lotussockel liegt ein Wunschjuwel aus Bergkristall oder vergoldete Bronze. Das Wunschjuwel ist an zwei, drei oder vier Seiten mit einem Flammenkranz (kaen hooju) aus Bronze oder vergoldeter Bronze verziert. Der Flammenkranz rankt sich oft um eine Perlleiste. Bei älteren Typen ist das Wunschjuwel aus Bronze.

Die Bodenplatte enthält meist eine Stifterinschrift mit dem Hinweis auf den Stifter und eine Datierung.
Selten steht ein kleiner Lotussockel auf einem Löwen, dem Reittier des Monju Bosatsu (Manjushrii) (shishiza kaen hoojugata shari yooki). Dieser Typ entstand aus einer Verbindung der Verehrung von Reliquien und dem Monju Bosatsu, dem Spender der letzten Weisheit.

Material: Bronze, vergoldete Bronze, Bergkristall.

Besondere Typen
Reliquienbehälter der esoterischen Meditation in Form eines Wunschjuwels (mikkan hoojugata shari yooki)
Ein derartiger Gegenstand dient der meditativen Schau (gansoo) und Visualisation (mikkan, mitsukan) esoterischer Lehren, insbesondere des Muryooju Nyorai (Amitaayus).
Auf einem flachen Sockel aus nach unten weisenden Lotusblüten steht symbolisch wie der Stiel der Lotusblüte ein aufrechter Donnerkeil. Darauf liegt ein Kranz mit Lotusblütendekor, auf dem sich ein oder mehrere Wunschjuwelen aus Bergkristall befinden. Sie können von einem Flammenkranz (kaen) aus Metall eingefaßt sein. Die Lotusblüte mit Wunschjuwel und Flammenkranz ist meist von einem kreisförmigen Nimbus eingefaßt, der als eine Art Mondscheibe für die meditative Schau gedacht werden kann.

Eine Variante dieses Typs ist in einem flachen Reliquienschrein mit Einlegearbeiten (mikkan hooju kansoo shari zushi untergebracht. Auf den Türflügeln befinden sich dann Bilder von Heilswesen des esoterischen Buddhismus, z.B. Fudoo Myoooo und Aizen Myoooo (Raagaraaja).


Reliquienständer in Form eines Lotussockels (rengegata shari yooki)

Der Lotussockel ist bei Buddhastatuen den Figuren der erleuchteten Tathaagata-Buddhas und Bodhisattvas vorbehalten. Indem man Reliquien auf einen Lotussockel stellt, bezeigt man ihnen daher die gleiche Ehrerbietung wie den Tathaagata-Buddhas und Bodhisattvas.
Die ältesten Formen stammen aus Korea und seit dem 7. Jh. finden sie sich auch in Japan.
Derartige Ständer waren wiederum in Miniatur-Pagoden oder in Kästen untergebracht.

Form:
Ein Lotussockel dieser Art besteht aus folgenden Teilen:
Unterer runder Rahmen mit einem Dekor aus liegenden Donnerkeilen oder Rankenornamenten. Kranz von nach unten weisenden Lotusblüten. Runder Aufsatz (shikinasu); Lotusblüte mit zahlreichen Blütenblättern; innerer Teil der Lotusblüte mit Fruchtknoten und Samenkapsel (renniku), auf dem dann die Reliquie auf einer Platte aus Bergkristall liegt.


Reliquienbehälter in Form einer Laterne (tooroogata sharitoo)

Ein kleiner Reliquienbehälter ist im Mittelteil einer Laterne untergebracht.
Die Laterne kann die Form einer hängenden oder stehenden Laterne aus Bronze oder vergoldeter Bronze haben. Der Mittelteil hat meist sechs oder acht Seiten (rokuma, hachima), die in ihrem oberen Teil mit durchbrochenen Zierleisten verziert sind. Da es sich um Reliquienbehälter handelt, sind die Seiten meist reicher dekoriert als bei normalen Laternen.


Reliquienbehälter in Form einer Vase (byoogata shari yooki, sharibyoo)
Die Reliquie wird in einer kleinen Vase untergebracht, die dann in einer Reliquienpagode steht. Die Arten der Vasen werden ab Seite xx beschrieben.

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Reliquienschrein (shari zushi, sharizushi)
Funktion:
So wie ein Tabernakel kleine Buddhastatuen enthält, so enthält ein Reliquienschrein eine Pagode oder einen andern Behälter mit Reliquien.
Diese Schreine waren seit der Kamakura-Zeit besonders beliebt.

Besondere Typen
Reliquienschrein mit Lacküberzug (urushinuri kuudengata shariden)

Nachdem Reliquien nicht mehr im Basisstein von Pagoden verborgen wurden, baute man im Tempelgelände eigene große Reliquienhallen, in denen die Reliquien in Miniatur-Schreinen auf der Altar-Plattform aufgestellt wurden. Sie waren meist aus Holz und nicht zuletzt aus Gründen der Haltbarkeit mit Lack überzogen.
Frühe Typen hatten an den vier Seiten keine Wände (shihoo fukinuke), sondern nur vier Säulen, die ein baldachinförmiges Dach trugen.

Seit der Kamakura-Zeit bekamen die Schreine dann Wände und zwei oder acht Flügeltüren. Die meisten haben nur eine geringe Tiefe, sie sind rechteckig mit einem Walmdach und stehen auf einem Sockel mit Ornamentfeldern.
Es gibt auch Formen mit mehrern abgerundeten Ecken (takaku endooshiki), am häufigsten sechs (rokkaku) oder acht Ecken (hakkaku). Die Spitze des Daches war dann mit einem Wunschjuwel geschmückt. In diesen Schreinen wurden meist Reliquienpagoden aufbewahrt.


Reliquienschrein mit Einlegearbeiten (kansoo shari zushi)
Diese Schreine erfreuten sich in der Muromachi-Zeit besonderer Beliebtheit, nicht zuletzt deswegen, weil sie relativ einfach in großer Zahl herzustellen waren.
Sie haben kaum Tiefe. Auf der Rückwand sind Einlegearbeiten aus Metall oder Holz mit Lacküberzug, die alle bereits beschriebenen Formen der Miniatur-Pagoden oder eines Wunschjuwles haben konnten. Hinter einem Bergkristall-Fenster befand sich die Reliquie. Auf den Türflügeln finden sich meist ebenfalls Einlegearbeiten in Form von Figuren der Heilswesen oder Lotusblüten.
Selten fehlte das Dach und der mittlere Teil hatte oben zwei Metallösen, durch die eine Kette gezogen wurde. Man konnte sie aufhängen oder "um den Hals hängen" (kubikakeshiki).


Einsatzschachteln als Reliquienbehälter (irekogata shari yooki)
Meist drei ineinandergestellte Kästen; der innerste enthält den eigentlichen Reliquienbehälter, meist in Form einer Vase aus Glas oder Kristall (sharibyoo) mit einem übergreifenden Deckel aus Metall. Im innersten Kasten befindet sich ein besonderer Sockel für den Glasbehälter in Form von acht nach oben weisenden Lotosblüten. Die Kästen bestehen aus Bronzelegierungen, Silber, Gold oder Holz.


Reliquienbehälter des Kasuga-Glaubens (Kasuga shari yooki)
春日舎利容器

Kasuga Shrine Festivals

Ursprung:
Die shintooistische Hauptgottheit des ersten Kasuga-Schreins (Ichi no Miya) in Nara ist Takemikazuchi no Mikoto, als dessen ursprüngliche buddhistische Wesenheit (honji) der historische Buddha Shaakyamuni bzw. Fukuu-Kensaku-Kannon (Amoghapaasa) angesehen werden; diese 20 Heilswesen bilden also die "Vorder- und Rückseite" des traditionellen Kasuga-Glaubens (kasuga shinkoo). Als sich während der Kamakura-Zeit der Glaube an Shaakyamuni besonders stark verbreitete, erlebte auch der Reliquienkult des Kasuga-Schreins einen Höhepunkt. Das Symboltier der japanischen Gottheit Kasuga Myoojin ist der Hirsch (shika), der ebenfalls eng mit den Geschichten um Shaakyamuni verbunden ist, z.B. mit der ersten Predigt im Hirschpark von Sarnath (rokuyaon).

Form:
Die Formen dieser Reliquiare sind vielseitig, hier werden nur zwei erwähnt:

1. Auf einem Lotussockel befinden sich die Figuren von mehreren liegenden Hirschkühen, auf deren Rücken auf einer flachen Schale fünf Wunschjuwele mit Flammenkranz ruhen.

2. In einem flachen Schrein (Kasuga zushi) mit Einlegearbeiten steht ein Hirsch, auf dessen Rücken auf einem kleinen Lotuspodest ein Wunschjuwel mit Flammenkranz ruht (kasuga shinroku kaen gohooju shari yooki). Manchmal werden auch nur fünf Wunschjuwelen abgebildet; sie symbolisieren dann die fünf Schreine des Kasuga-Schreinkomplexes. Auf den Flügeltüren befinden sich z.B. Bilder des "göttlichen Hirschs" (shinroku) bzw. des Kasuga-Schrein-Mandalas (miya mandara).


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Reliquiare des esoterischen Buddhismus (shari hooroo, hoogu noonyuu)
Eine ausführliche Beschreibung von Donnerkeil und Donnerkeil-Glocke findet sich im Kapitel über das Kultgerät des esoterischen Buddhismus. Hier werden nur die Besonderheiten im Zusammenhang mit der Verwendung als Reliquiare beschrieben.

Donnerkeil und Donnerkeil-Glocke
Eine seltene Form ist ein Donnerkeil mit drei oder fünf Spitzen, dessen Schaft in 16 Facetten geschliffen ist. Jede dieser Facetten enthält eine kleine Vertiefung in Form eines Wildschweinauges, in der ein winziger Reliquienbehälter aus Silber oder Bergkristall untergebracht ist. Ein derartiger Donnerkeil wird bereits in den Listen der China-Pilgermönche Kuukai, Ennin, Eun und Shuuei erwähnt.
Bei japanischen Formen befinden sich in den Dämonenaugen (siehe Seite xx) blütenförmige Vertiefungen für die Reliquienbehälter. Sie können sich auch am Ansatz der mittleren Spitze befinden oder über die ganze Länge eines Donnerkeils mit einer Spitze angebracht sein.

Bei Donnerkeil-Glocken ist die mittlere Spitze viereckig und an jeder Seite befindet sich eine kleine, rechteckige Vertiefung (sharikoo) für Reliquienbehälter. Selten finden sich die Reliquienbhälter auch im untersten Stockwerk der Miniatur-Pagode einer Pagodengriff-Glocke.


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