6/09/2008

Kultgegenstand 01

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Daruma Pilgrims Gallery

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Altarbereich : The Altar Area

Im esoterischen Buddhismus gibt es einen besonderen Altartyp in Form eines Mandalas, auf dem bestimmte Zeremonien abgehalten werden.

In diesem Abschnitt werden die Altar-Plattformen aufgeführt, die sich in jedem Tempel finden und auf denen die Statuen und meist auch Opfergaben stehen. Weiterhin gehört zum Altarbereich das Tabernakel, der Baldachin, der Priestersitz, verschiedene Tischarten, die Banner und die Schmuckgehänge.


Altar-Plattform für Statuen (shumidan 須弥壇)
Altartisch.

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Ursprung: "shumisen" (S: sumeru) bedeutet eigentlich den "Weltenberg", das Zentrum des Universums, in dem die Tathaagata-Buddhas (nyorai) und Bodhisattvas (bosatsu) leben. Der Berg versinnbildlicht eine Verbindung von Himmel, Erde und Unterwelt. Die Vorstellung eines Weltenberges als Wohnstätte des Taishakuten (Indra) und anderer Gottheiten gab es bereits im Hinduismus.

Funktion:
Eine Plattform im inneren Sanktuarium (naijin) einer Tempelhalle zum Aufstellen von Buddhastatuen (butsuzoo) und Opfergaben. Die Statuen stehen dabei meist auf einem eigenen Sockel und sind dadurch höher als der Betrachter; dies bringt ihre übernatürliche Wesenheit zum Ausdruck und setzt diesen Hallenbereich besonders vom äußeren Sanktuarium (gejin) ab. Darüberhinaus ist die Altar-Plattform ein wichtiges rituelles Schmuckobjekt der Tempelhalle.
Auf der Plattform können eine oder mehrere Statuen aufgestellt sein (anchi). Wenn mehrere Statuen aufgestellt sind, ist die Plattform entsprechend groß und bei sehr alten Tempeln oft ein integrierter Bestandteil der architektonischen Komposition der Tempelhalle.
Selten steht eine Statue auf einem eigenen Sockel, dem "Weltenberg-Sockel" (shumiza), direkt auf dem Boden.

Form:
Der Altar ist meist rechteckig, selten aber auch achteckig, quadratisch oder rund. Nach Sekine unterscheidet man die bei den besonderen Typen beschriebenen fünf Arten, die sich im Laufe der Geschichte entwickelt haben. Die Plattform ist meist aus Holz (mokudan) und mit Schnitzereien geschmückt, die die Form von Lotusblüten oder chinesischen Arabesken und Rankenornamenten (karakusa) haben können.

Material: Bis zur Nara-Zeit aus Lehm, seit der Heian-Zeit aus Holz, das mit schwarzem (taikoku) oder rotem (taishu, shunuri) Lack überzogen sein kann. Der Lack (urushi) kann auch als Untergrund (ikakeji) für Perlmuttintarsien (raden) dienen. Manchmal findet sich auch eine Plattform aus Stein (sekidan): Granit (kakoogan) oder selten Marmor (dairiseki).


Besondere Typen
Erhöhte Plattform (danjoozumi shumidan)
Dieser Altar besteht aus Lehm oder Steinen, die innerhalb der Tempelhalle oder Pagode (too) eine Plattform bilden. Bei den frühen Tempelbauten war der Boden der Halle noch aus Stein oder Erde und die Plattform fügte sich harmonisch in diese Architektur ein.

Die unterste Steinschicht wird Grundsteine (jifukuishi) genannt, die oberste heißt "Pfeilwurzel-Decksteine" (katsuraishi ) (Früher wurde der obere Teil eines Holzeimers zur Verstärkung mit Ranken der Pfeilwurzel (kuzu, katsura) umwickelt.) Dazwischen werden Steinpfosten (tsukaishi) aufgestellt, zwischen denen Steine zur Täfelung (hameishi) angebracht werden. Dies ist die häufigste Art einer Plattform.

Später wurden dann Nachbildungen dieser Steinplattformen aus Holz gefertigt. Dabei werden zwischen einem oberen (uwakamachi) und unteren (shitakamachi) Rahmen einige Pfosten (tsuka) angebracht, zwischen denen Platten der Täfelung (hameita) befestigt werden. Im Verlauf der Zeit werden dann die Platten der Täfelung mit Ornamentfeldern (koozama) versehen, die mit Schnitzereien von Pfauen (kujakumon), Lotusblüten oder Gitterwerk (renjimon) geschmückt sind. Die Plattform kann in diesen Fällen auch achteckig sein.

Bei besonders einfachen, alten Formen, z.B. in der Goldenen Halle (kondoo) im Tempel Hooryuuji und im Tempel Shinyakushiji, besteht die Plattform aus angehäufter Erde (moritsuchi). Im Tempel Yakushiji, Nara, ist die Plattform aus Marmor.


Plattform im japanischem Stil (wayoo shumidan)
Diese Form entwickelte sich aus der oben beschriebenen erhöhten Plattform. Sie wurde besonders häufig während der Heian-Zeit gebaut.
Der Boden einer Halle wurde seit dem Ende der Heian-Zeit mit Holzbohlen ausgelegt, auf denen der Altar aufgestellt wurde.
Zwischen einem oberen und unteren Rahmen befinden sich Pfosten, zwischen denen die Platten der Täfelung eingeschoben sind. Diese Platten sind mit Gitterwerk oder Ornamentfeldern mit Perlmuttintarsien verziert. Auf dem oberen Rahmen befindet sich ein geschwungenes Geländer (kooran). Die Spitzen der vier Ecksäulen des Geländers waren mit Aufsätzen in Form eines Wunschjuwels (gihooju) geschmückt. Unterhalb des unteren Rahmens kann noch eine Leiste mit Lotusblütendekor (renbenkazari) angebracht sein.

Besonders in der Amida-Halle (Amidadoo) in Tempeln der Sekte des Reinen Landes (joodoshuu) spielt der Altarbereich als Abbild des Paradieses (gokuraku) eine wichtige Rolle; der Altar ist daher prächtig mit Perlmuttintarsien, Schnitzereien (horimono) und Metallbeschlägen (kanagu) verziert. Die Metallbeschläge werden mit besonders großköpfigen Ziernägeln (byoodome) befestigt .
Seit der Kamakura-Zeit wird die Plattform insgesamt höher, zwischen dem oberen und unteren Rahmen wird noch ein mittlerer Rahmen (nakakamachi) eingefügt.

Beispiel: Der Altar der berühmten "Goldhalle" (Konjikidoo) des Tempels Chuusonji in Hiraizumi bei Sendai, Nordjapan, ist wohl das bekannteste Beispiel.

Plattform im Stil der Zen-Sekte (zenshuuyoo shumidan)
Dieser Typ entstand in der Kamakura-Zeit nach Vorbildern aus Song-China und wird daher auch "Plattform im chinesischen Stil" (karayoo shumidan) genannt.

Zwischen dem oberen und unteren Rahmen befindet sich noch ein besonderer, mehrfach abgestufter Aufsatz (kurigata, kurikata) aus mehreren übereinanderliegenden Balken. Die Platten der Täfelung sind leicht nach außen gekrümmt und geben der Struktur ein geschwungenes Aussehen, ähnlich wie ein japanischer Mörser (usugata) . Dieser Teil wird auch "Langustentaille" (ebi no koshi) genannt, eine treffende Bezeichnung, wenn man den Altar von der Seite her ansieht.

Der mittlere Teil des Aufsatzes wird im Lauf der Zeit fast kastenförmig. Auf den glatten Längsseiten befinden sich Schnitzereien oder Metallbeschläge in Form von Rankenornamenten, Blütenmustern (hanamoyoo) oder Löwen. Selten wurden an den vier Seiten getrennt gefertigte Füße eingelassen.
Auf dem oberen Rahmen befindet sich ein Geländer. Die Spitzen der vier Ecksäulen des Geländers sind oft mit Aufsätzen in Form eines Wunschjuwels geschmückt.


Plattform für einen Großen Buddha
(daibutsuyoo shumidan)

Auch "Plattform im indischen Stil" (tenjikuyoo shumidan) genannt. Der Altar wurde zusammen mit der Halle in architektonischer Einheit konstruiert. Leider sind kaum Beispiele dieser Art erhalten.

Plattform im gemischten Stil (setchuuyoo shumidan)
Eine Mischung zwischen dem japanischen und dem Stil der Zen-Sekte (zenshuu). Zwischen dem oberen und unteren Rahmen findet sich wie bei dem Zen-Stil ein abgestufter Aufsatz, der aber im Mittelteil flach ist und durch Pfosten in mehrere Ornamentfelder aufgeteilt wird. Diese Felder können die Form einer Fledermaus (koomori zama) haben oder mit Gitterwerk verziert sein. Die Fledermaus ist bereits in der chinesischen Kultur ein Symbol für Glück und langes Leben.

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Buddhist Family Altar, butsudan 仏壇


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Tabernakel (zushi厨 子 , kuuden. ?kyuuden)
Miniatur-Schrein.
Ursprung:
Eine Art Kasten, der in der Küche auf einem Regal stand und in dem wichtige Utensilien und Geschirr aufbewahrt wurden. Bereits in China wurden dann auch buddhistische Gerätschaften in diesem Kasten aufbewahrt und heute bezieht sich die Bezeichnung "zushi" in diesem Zusammenhang nur noch auf religiöse Gegenstände (shuukyoo yoogu).

Nach einer anderen Theorie soll sich das Tabernakel aus einem Sarg (hitsugi), d.h. einem "Kasten ohne Fenster" entwickelt haben. Das Öffnen der Flügeltüren symbolisierte in diesem Fall die Wiedergeburt.

Häufig wurden "Geheim-Buddhas" (hibutsu) in prächtigen Tabernakeln aufbewahrt und die Türen niemals, nur an bestimmten Tagen oder nur nach Ablauf mehrerer Jahre einmal geöffnet (gokaichoo). Dadurch soll das eingeschreinte Heilswesen immer wieder neue Kraft sammeln, um durch sein Mitleid (jihi) eine Hilfe für die Gläubigen zu werden.

Funktion:
Ein Tabernakel dient der Aufbewahrung verschiedener Gegenstände. Dementsprechend unterscheidet man Tabernakel zum Aufbewahren von Buddhastatuen (butsuzoo anchi zushi), eine Art Flügelaltar zum Aufhängen von religiösen Bildern (butsuga hooken zushi) und Tabernakel für Reliquien (shari zushi) und für Sutras (nookyoo zushi). Das Tabernakel steht im allgemeinen auf der Altar-Plattform.

Form:
Tabernakel können rechteckig, quadratisch oder achteckig sein.
Tabernakel zum Aufbewahren von Buddhastatuen haben die Form von kleinen Tempelhallen und werden daher entsprechend bezeichnet, während Tabernakel für religiöse Bilder "Buddha-Ständer" (butsudai, dai) heißen und wie kleine Schränkchen relativ flach sind (hirazushi).
Tabernakel für Sutras sind meist einfach kastenförmig (hakogata), seltener röhrenförmig (tsutsugata). Die ältesten Tabernakel in Japan waren meist kastenförmig, der häufigste Typ waren die Sutrakästen. .

Tabernakel haben im allgemeinen zwei Flügeltüren (kannonbiraki) und stehen auf einem kleinen Sockel (kidan, za).
Die Außenseite eines Tabernakels ist meist reich verziert. Die Innenseite der Türflügel kann ebenfalls bemalt oder anderweitig verziert sein.
Nach der Form unterscheidet Sekine sechs Arten, die bei den besonderen Typen als erstes besprochen werden.

Material: Holz mit rotem oder schwarzem Lack überzogen. Verzierungen mit Gold, Perlmuttintarsien und Edelsteinen (hooseki).

Beispiel:
Das berühmteste Tabernakel in Form einer Miniatur-Tempelhalle in Japan ist wohl der reich geschmückte "Goldkäferschrein" bzw. "Prachtkäferschrein" (tamamushizushi) des Tempels Hooryuji, Nara. Es stammt aus der Asuka-Zeit und ist 2,33 m hoch. Die Seiten waren mit durchbrochenen Metallauflagen mit Einlagen von Flügeln des Prachtkäfers (tamamushi) verziert, daher der Name. Das Dach zeigt die Form eines typischen Sattelwalmdaches (irimoyazukuri shikorobuki).

Besondere Typen
Tabernakel in Form einer Tempelhalle (kuudengata zushi)
Diese klassische Form existiert seit der Nara-Zeit.
Der Hauptteil ist kastenförmig oder röhrenförmig, darüber befindet sich ein Sattelwalmdach (irimoya) und darunter ein Sockel. Die Flügeltüren können einfach lackiert oder mit religiösen Motiven bemalt sein.

Kasuga-Tabernakel (Kasugagata zushi)
Diese Tabernakel waren in der Kamakura- und Muromachi-Zeit besonders beliebt. Sie haben sich aus dem in Form einer Tempelhalle entwickelt. Das Dach hat die Form eines Walmdaches (yosemune, shichuu). Im oberen Abschnitt des Hauptteils befinden sich meist durchbrochene Zierleisten (ranma) mit Gitterwerk. Die Seiten des Sockels sind mit Ornamentfeldern und Gitterwerk verziert. Manche Sockel ähneln einer Altar-Plattform und werden auch "Tabernakel im japanischen Stil" (wayoo zushi) genannt. Flügeltüren befinden sich entweder nur an der Vorderseite, an der Vorder- und Rückseite oder an allen vier Seiten. Erläuterungen zum Kasuga-Glauben finden sich auf Seite xx.
 Kasuga Shrine Festivals


Tabernakel im Stil der Zen-Sekte
(zenshuuyoo zushi)

Sie werden auch "Tabernakel im chinesischen Stil" (karayoo zushi) genannt.
Dieser Typ entstand in der Kamakura-Zeit nach Vorbildern aus Song-China und zeigt deutlich den Einfluß der Architektur der Zen-Sekte. Der Sockel hat einen abgestuften Aufsatz. Die Ecksäulen des Geländers haben einen Aufsatz in Form eines Wunschjuwels.


Tabernakel im gemischten Stil
(setchuuyo zushi)

Bei diesem Typ entspricht der Hauptteil dem Kasuga-Stil und der Sockel dem Zen-Stil. Zwischen dem Sockel und dem Hauptteil findet sich eine weiterer Aufsatz mit Verzierungen aus Gitterwerk.

Tabernakel in Kastenform (hakogata zushi)
Diese Tabernakel ähneln denen des Kasuga-Stils, haben aber kein Dach und meist auch keinen Sockel. Sie dienen häufig der Aufbewahrung von Sutrarollen.
An der Vorderseite des Kastens befindet sich eine Flügeltür, in deren Türflügel Bilder eingeritzt oder aufgemalt sein können. Im Inneren befindet sich eine Art "Ehrenplatz" (shooza), auf dem die Sutras liegen.

Tabernakel in Form eines Regals
(tanashiki zushi, tanazushi, zushidana)

Seit der Heian-Zeit bekannt. Eine andere Bezeichnung ist "Zweistöckiges Regal" (nikaidana) oder "Zweistöckiges Tabernakel" (nikaizushi).
Meist ein viereckiges, offenes Regal aus drei Brettern, die an Säulen befestigt sind.

Tabernakel in Form einer Quittenblüte
(mokkoogata zushi, bokegata zushi)
Seit der Muromachi-Zeit bekannt, in der Edo-Zeit besonders häufig. Das Dach, der Hauptteil und der Sockel haben abgerundete (marusumi) oder eingezogene Ecken (irisumi). Dadurch bekommt der Gegenstand ein weiches, gerundetes Aussehen, das in der Aufsicht wie die vierblättrige Blüte der japanischen Quitte (boke, mokkoo) aussieht.
Besonders kleine Tabernakel dieser Art hatten oben einen Ring (tsuriwa) zum Aufhängen oder Anfassen und konnten einfach in der Brustfalte des Kimonos transportiert werden (kaichuuyoo zushi ).

Buddha-Tabernakel
(gan, butsuganshiki zushi; S: caitya-garbha)
Die meisten Gegenstände dieser Art stammen aus der chinesischen Tang-Dynastie und wurden während der Nara-Zeit nach Japan eingeführt. Heute finden sie sich noch in Korea, während sie in Japan seit der Kamakura-Zeit nicht mehr verwendet wurden.

Bei diesem Typ wird das Bild des Heilswesens direkt auf die Wände gemalt oder eingeritzt. Ihre Vorbilder sind die indischen und chinesischen Steinstatuen an Felswänden (magaibutsu) oder in Grotten, die direkt aus dem Fels gemeißelt sind. In diesen Tabernakeln werden nicht nur Statuen von Tathaagata-Buddhas und Bodhisattvas aufbewahrt, sondern auch Statuen der Priester, die als Tempelgründer (kaisan) verehrt wurden.

Bei den aus China in Japan erhaltenen Gegenständen handelt es sich meist um röhrenförmige, achteckige oder rechteckige kastenförmige Typen.

Stone Cliff Buddha Statues (magaibutsu 磨崖仏


Bei der Zen-Sekte verwendet man eine Art tragbaren Schrein (mikoshi) zum Tragen eines Sarges (mokoshi). Sie ähnelten einem Stupa und hatten an allen vier Seiten Türen mit Torbögen (torii); vom Dach hing an jeder Ecke ein kleines, weißes Sarg-Banner (ganban) herab.
Die Torbögen haben folgende Bezeichnungen:

Osten: Tor der Erweckung des Herzens (hosshinmon)
Süden: Tor der religiösen Übungen (shugyoomon)
Westen: Tor der letzten Erkenntnis (bodaimon)
Norden: Tor des Erlöschens, des Nirvaana (nehanmon)

Material: Stein, Holz.


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Priestersitz (raiban 礼盤 , raibanza)
seat of the priest


Bei Initiationszeremonien des esoterischen Buddhismus auch "Hoher Sitz" (kooza) genannt.
Ursprung:
Bei der Auslegung der Schriften (seppoo) stand oder saß bereits in Indien der Meister immer auf einem besonderen Podest vor den Mönchen und Laien. Als der chinesische Mönch Hsüan-trang (Genjoo Sanzoo, 600 - 664) in der Oase Turfan für einen König die Schriften auslegte, saß Genjoo auf einem Podest, während der König vor ihm kniete.

Funktion:
Sitz für den Priester während einer Zeremonie oder der Auslegung der Schriften. Falls zwei Priester vor einem Altar sitzen, heißt der Sitz rechts vor der Statue "Sitz des Vorlesers" (dokushi no za) und der links der "Sitz des Auslegers" (kooshi no za). Vor diesem Sitz steht ein kleiner Tisch für Sutras. Rechts davon ist ein Gestell mit einer Klangplatte und links ein Seitentisch mit einem Räucherbecken.

Form:
Ein rechteckiges Podest vor dem Altar.
Manchmal sind die Ecken abgerundet oder eingezogen.
Auf dem Podest liegt eine halbgroße Tatami-Bodenmatte (hanjoo) und darauf ein dickes Brokatkissen (zabuton).

Größe:
Im allgemeinen so groß wie eine halbe Tatami-Bodemmatte. Höhe 36 cm; Seitenlänge 75 cm. Es gibt keine Priestersitze, die höher als 40 cm sind, weil das in den Ritualvorschriften (giki) so festgelegt ist.

Material:
Holz mit rotem oder schwarzem Lacküberzug mit Perlmuttintarsien. Die Metallbeschläge sind ringförmig gepunzt (nanakoji) oder mit Liniengravuren versehen. Die Ornamentfelder können auch farbig bemalt sein.

Besondere Typen
Kastenförmiger Priestersitz (hakogata raiban)
Dies ist die häufigste Form. Die Seiten des Kastens haben jeweils entweder ein oder zwei Ornamentfelder mit Dekorationen von Löwen, Phönixen, Päonien (botan) oder chinesischen Arabesken oder einfaches Gitterwerk. Wenn auf jeder Seite zwei Löwen sind, hat ein Sitz insgesamt acht Löwen (hachishishi raiban). Manchmal gibt es nur einen Löwen auf der Vorderseite (ichishishi raiban). Die Ornamentfelder können auch wie die an einer Altar-Plattform als Blütenformen (hanagata) gebildet sein.

Priestersitz der Zen-Sekte
(zenshuuyoo raiban)
Eine Unterform des kastenförmigen Sitzes. Ein quadratisches Podest ohne besondere Verzierungen. Die Seiten sind aus mehrfach geschichteten Holzleisten gebildet.

Priestersitz mit Katzenfüßen
(nekoashi raiban, byoosoku raiban)
Dieser Sitz hat die Form eines Tisches mit einer dicken Tischplatte, die Ecken sind meist eingezogen.
Der Sitz hat vier kurze, dicke "Katzenfüße" (nekoashi, byoosoku), die leicht nach außen ausladen. Am Ansatz dieser Beine befinden sich kräftige Dekorblenden (mochiokuri ). Diese Sitze sind reichlich mit Gold und Perlmuttintarsien verziert.


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Tischarten (tsukue, shoku, an)
Tables for offerings 供物机

Je nach der Sekte kann die Benennung eines Tisches unterschiedlich sein.

Funktion:
In den Tempelhallen werden Tische für verschiedene Zwecke verwendet. Nach dem Standort unterscheidet man folgende Tischarten: Vor der Altar-Plattform steht der Tisch für Opfergaben. Neben dem Priestersitz steht ein Seitentisch, ein Beistelltisch und meist auch ein Tisch für Sutras. Diese Tische sind häufig auf alten Genrebildern und Bildrollen dargestellt.
Weiterhin gibt es besondere Tische für Reliquiare (sharizukue, sharitsukue) und für Räucherwerk (koozukue, kyootsukue ).

Kleine Untersetzer für Opfergebäck werden auf Seite xx beschrieben.

Form:
Nach der Form unterscheidet Sekine fünf verschiedene Arten: Tisch im japanischen Stil, Tisch mit Reiherbeinen und mit mehreren Beinen, Tisch in Schmetterlingsform und Tisch der Zen-Zekte.

Material: Holz. Häufig mit Lacküberzug und Perlmuttintarsien reich verziert.

Besondere Typen
Tisch im japanischen Stil (wayoogata tsukue)
Dies ist eine einfache, klassische Form. Der Tisch ist rechteckig mit vier Beinen (ashi), die im rechten Winkel zur Tischplatte (koohan) befestigt sind. Manchmal sind die Beine auch nach außen hin ausladend (shijiashi) oder stehen auf einem besonderen Rahmen (tatamizuri no waku), damit sie besser über die Bodenmatten (tatami) gleiten. Auf der Längsseite können dadurch mehrere offene Ornamentfelder entstehen.

Tisch mit Reiherbeinen (sagiashigata tsukue 鷺足)
An den vier Seiten befinden sich elegant geschwungene, sehr lange, dünne Beine, die an die Beine eines Reihers erinnern. Die Beine können fünfkantig sein. Unterhalb der Tischplatte befindet sich zunächst eine durchbrochene Zierleiste mit Ornamentfeldern. Diese Form war in Südjapan traditionell und wird daher auch "Kasuga-Tisch" (kasugataku) genannt. Am Ansatz der Beine befinden sich kleine Dekorblenden.
Die Beine können mit einem Dekor von Blüten, Blättern oder Farnkräutern verziert sein und werden dann "Blumen-Beine" (kesoku) genannt.
Tische mit Reiherbeinen sind besonders reich mit Lackarbeiten und Perlmuttintarsien geschmückt.

Beispiel: Tisch des Tempels Chuusonji, Hiraizumi; geschmückt mit Blumenmustern und Arabesken im chinesichen Stil als Perlmuttintarsien auf besonderem Lackuntergrund (hoosooge raden heijin an).

Tisch mit mehreren Beinen
(tasokugata tsukue, tasoku zukue)
An den Querseiten der rechteckigen Tischplatte befinden sich mehrere Beine, meist je vier, die zur Schonung der Bodenmatten wie die Tische im japanischen Stil auf einem Rahmen befestigt sind. Es sind auch Tische mit insgesamt 22, 26, 30 oder 32 Beinen erhalten. Diese Tische wurden bei besonderen Festlichkeiten aufgestellt.

Tisch in Schmetterlingsform
(chookeigata tsukue)

Die Tischplatte ist halbkreisförmig, mit mehreren Einzügen und einer geraden Seite zum Anstellen an eine Wand. Der meist kleine Tisch hat nur drei Beine, die in der Form einem Tisch mit Reiherbeinen ähnlich sind. Diese Tische wurden weniger in großen Tempelhallen, sondern in Privatkapellen (jibutsudoo) oder neben dem Hausaltar verwendet. Sie dienen dem Aufstellen von Opfergaben oder Kultgeräten des esoterischen Buddhismus. Es gibt nur wenige Beispiele dieser Art.

Tisch im Stil der Zen-Sekte
(zenshuuyoogata tsukue)

Diese Tischform wurde während der Kamakura-Zeit im Zusammenhang mit der Zen-Sekte aus Song-China übernommen. Es sind meist recht einfache Tische ohne viele Verzierungen.
Die Querseiten sind nach oben gebogen, damit "die Schreibpinsel nicht herunterfallen" (fudegaeshi). Die Zierleisten sind breiter und mit Schnitzereien von Päonienblüten oder chinesischen Arabesken verziert. Die Beine sind stark S-förmig geschwungen und auf einem Rahmen zum Schutz der Bodenmatten angebracht. Es gibt zahlreiche Beispiele in den verschiedenen Zen-Tempeln Japans.

Tisch für Opfergaben
(maeshoku 前机, maezukue, ?maetsukue)
Bei den esoterischen Sekten häufiger Vortisch bzw. Vordertisch (maezukue) genannt.
Dieser rechteckige Tisch mit vier Beinen steht direkt vor der Altar-Plattform mit den Statuen. Darauf stehen Räucherbecken, Blumenvasen, Leuchter und andere Opfergaben.
Besonders flache Tische dieser Art werden auch "Tisch wie ein Priestersitz" (raibanshiki tsukue) genannt.
Es gibt Tische für Opfergaben im japanischen Stil und seit der Kamakura-Zeit auch im Stil der Zen-Sekte.

Seitentisch (wakizukue,, wakitsukue wakijoku , kyooki)
Ein niedriger Tisch, der rechts oder links neben dem Priestersitz steht. Darauf liegen einige Geräte für Zeremonien des esoterischen Buddhismus, z.B. auf dem Tisch links eine Räucherpfanne mit langem Griff, eine Schale für Duftpulver zum Einreiben oder eine Kelle. Auf dem Tisch rechts vom Priester steht meistens die Klangplatte.

Beistelltisch (mukoozukue)
Steht wie der Seitentisch neben dem Priestersitz. Darauf liegen verschiedene Gegenstände, die der Priester während einer Zeremonie verwendet, z.B. Sutras, Rosenkranz (juzu, nenju) und Räucherstäbchen.


Tisch für Sutras
(kyoozukue, kyooshoku, kyoodai, kin-an )

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Bei der Zen-Sekte immer "kin-an" genannt. Tische der Zen-Sekte haben immer S-förmige Beine.
Diese Art von Tisch wurde bereits in Indien verwendet und findet sich seit der Kamakura-Zeit in einheitlicher Form in Japan.
Während der Rezitation oder beim Abschreiben liegen die Sutras darauf. Auf dem Tisch kann auch ein kleiner Sutraschrein aufgestellt sein.

Die Querseiten sind meist nach oben gebogen. Manchmal enthalten die Längsseiten Schubladen, in denen die Sutras untergebracht werden. Die Seiten haben offene oder geschnitzte Ornamentfelder mit Mustern von Päonien, Chrysanthemen (kiku) und Kamelien (tsubaki).
Die Tischbeine sind entweder stark nach außen ausladend (shijiashi) oder gerade. Die meisten Tische neuerer Art haben nach oben gebogene Querseiten, offene Ornamentfelder und nach außen ausladende Beine.



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