6/08/2008

Speiseopfergaben DEUTSCH

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Speiseopfergaben


Most of it is here in ENGLISH
Food offerings (onjiki kuyoo 飲食 供養)


Bei einem Speiseopfer (onjiki kuyoo) werden meist Reis, Suppe, Reiskuchen und Nüsse oder süße Kuchen dargeboten. Der Reis kann entweder frisch gekocht oder als Reisbrei geopfert werden. Die Suppe soll einen feinen Geschmack haben und mit Zucker gesüßt sein. Sie wird oft mit Bohnen gekocht. Bei den Reiskuchen (mochi) handelt es sich um die normalen Reiskuchen, die bei japanischen Festlichkeiten verwendet werden. Das Opfern von Früchten der Bäume ist ein alter Brauch, heute werden meist gesüßte Kuchen verwendet.

Die Gefäße für Speiseopfer haben ihren Ursprung in den normalen Speisegefäßen der Mönche und Nonnen einer buddhistischen Gemeinde (sangha). In einer alten Schrift des Tempels Hooryuuji (Rukishizaichoo) werden u.a. folgende Gegenstände erwähnt: Bettelschale, flache Bettelschale, Metallschale, Löffel und Esstäbchen.

Das Speiseopfer symbolisiert den Geschmackssinn.


Speiseopfergefäß (onjiki ki 飲食器)
Speiseopferschale. Schale für Nahrungsopfer.

Funktion: Präsentation von Speisen als Opfergaben (onjiki) auf der Altar-Plattform. Zunächst wurde einfach eine Bettelschale auf einem Untersatz aufgestellt. Im esoterischen Buddhismus bilden zwei Gefäße ein Paar; sie haben dann meist den gleichen Dekor wie die anderen Gefäße in einem Satz von Kultgeräten auf einer Altarseite.
Dieses Gefäße finden sich auch auf dem buddhistischen Hausalter.

Form:
Flache Schale mit hohem Fuß (takatsuki, takasugi, koshidaka, koodai, takadai). Die Gefäße sind kaum verziert, häufig nur mit einem bis drei Wülste und Bändern von Lotusblütendekor versehen. Der Kelchteil kann auch mit chinesischen Arabesken verziert sein . Am Fuß meist acht nach unten weisende Lotusblüten.

Material: Gold, Eisen, andere Metalle.


Bettelschale (ooki, ooryooki, hatsu; S: paatra)
Auch "Eisenschale" (tetsubachi) oder Buddhaschale genannt.

Ursprung:
Derartige Schalen wurden beim täglichen Nahrungbetteln (takuhatsu) bereits in Indien von Mönchen und Nonnen verwendet. Nahrungsbetteln war in Indien ein allgemein üblicher Brauch, der nicht nur von buddhistischen Mönchen, sondern auch von wandernden Pilgern und Mönchen anderer Religionen ausgeübt wurde. Heutzutage sieht man in Japan manchmal Gruppen von Mönchen auf einem Gang zum Nahrungsbetteln durch die Gemeinde laufen, allerdings wird jetzt häufiger Bargeld gespendet.

Symbolik:
Besitzlosigkeit. Die Bettelschale war neben der Kleidung eines der wenigen persönlichen Besitztümer eines Mönchs. Sie symbolisiert daher besonders den Pilger auf der Suche nach der Wahrheit.

Funktion:
Aufnahme von rohen oder gekochten Speisen beim täglichen Nahrungsbetteln der Mönche.

Form:
Runde Schale, die Schulter ist weiter als die Öffnung. Umhüllt von einem Tragetuch (hatsufuku, hattai, hatsudai, hatsunoo), das die Mönche beim Nahrungsbetteln um die Schulter banden. Die Schale steht auf einem Untersatz. Im allgemeinen hatte eine Bettelschale keinen Deckel, aber manchmal wird sie mit einem viereckigen Tuch (hachigai) abgedeckt, damit kein Schmutz und Staub auf die Nahrungsmittel gerät. Mit einem Tuch abgedeckte Bettelschalen wurde auf der Alter-Plattform aufgestellt.

Material:
Vorgeschrieben war Eisen oder einfache Keramik (gahatsu), meist in den Farben Grün, Rot und Blau. Andere Farben waren nicht erlaubt.
Nach Hamada sollten folgende Materialien eigentlich nicht verwendet werden, da sie nicht mit dem Armutsgelübde eines Mönchs übereinstimmen: Bronze, Silber, Holz, Trockenlack (kanshitsu) und Stein. Es gibt aber trotzdem Schalen aus diesen Materialien.

Besondere Typen
Buddhaschale (buppatsu) butsubachi)

Die Vier Himmelskönige (shitennoo) wollten dem historischen Buddha Shaakyamuni einmal vier goldene Bettelschalen überreichen. Er lehnte aber ab. Auch Schalen mit Emailleverzierungen lehnte er ab. Da überreichten sie ihm vier einfache Schalen aus Stein, die Shaakyamuni schließlich annahm und in eine verwandelte, um keinen der vier zu kränken. Eine Bettelschale muß also aus einem möglichst einfachen Material hergestellt sein. Shaakyamuni stellte die vier Schalen ineinander und legte seine Hand darüber, so daß sich die vier Schalen in eine verwandelten.

Heute sind es meist vier Schalen, die so gearbeitet sind, daß eine immer kleiner als die andere ist und sie ineinander gestellt werden können. Seltener sind es auch acht Schalen (yae kanamari), die ineinanderpassen. Die drei kleineren Schalen werden besonders bei der Zen-Sekte auch Essensschalen (kenshi, kenji, kunsu) genannt. Sie werden bei Mahlzeiten verwendet und dienen auch dem Abmessen von Lebensmitteln, z.B. Reis und Bohnen.

Schale zum Reiswaschen (busshoobachi)
Gegenstände dieser Art finden sich fast nur in Nordostjapan, in den Tempeln der Bergasketen (shugenja).
Schale zur Aufnahme von Lebensmittel-Spenden und zum Waschen von Reis.
Flacher Eimer mit drei Füßen, meißt Katzenfüße oder hoher Fuß. Auch einfache Schalen mit glattem, hohem Rand, etwa 20 cm.
Diese Schalen bestehen aus Bronze, Eisen oder anderen Metallen.


Untersatz für Bettelschale
(hasshi, hatsushi, rindai; S: kattamaalaka)
Funktion:
Zum Aufstellen einer Bettelschale mit rundem Boden, damit sie nicht umfällt.
Form: Ringförmige Scheibe. Weit ausladender Rand, kurzer Körper mit einer Einschnürung in der Mitte. Der Untersatz ist immer etwas kleiner als die dazugehörige Bettelschale.
Material: Bronze, Eisen, Elfenbein, Horn (tsuno), Porzellan, Stein, Bambus oder Holz. Oft mit Lacküberzug.


Untersatz für Opfergebäck (kesoku, gesoku)
Auch "Kasten für Opferkuchen" (kuge) genannt.
Funktion: Auf diesem Untersatz werden flache, runde Reiskuchen und Gebäck (kashi) aufgeschichtet und auf einem Tisch vor der Altar-Plattform aufgestellt.

Form:
Der sechseckige oder achteckige Fuß besteht aus dünnen Brettern und ist etwa 20 cm hoch. Darauf liegt ein viereckiges Tablett mit ca. 2 cm hohem Rand. Auf der Vorderseite des Fußes und des Tabletts sind Umrisse von Blumen ausgeschnitten , daher der Name, der wörtlich übersetzt "Blumenstrauß" (hanataba) bedeutet.
An die vier Ecken des Tabletts werden dreieckige oder lotusblütenförmige Papierdeckchen (koodate) gelegt, auf denen das Opfergebäck liegt. Dies ist ein alter Brauch zum Anbieten von Süßigkeiten bei Feierlichkeiten, besonders beim Kinderfest im November (shichigosan).

Material:
Selten unbearbeitetes Holz. Meist Holz mit Lacküberzug oder Verzierungen mit Blattgold.

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Wasseropfergaben

Wasseropfer können als eine Unterform der Speiseopfer angesehen werden.
Das Sanskritwort "kundi" bzw. "kundikaa" wird im Japanischen als "gunji, gunchi" bzw. "kunchika" umschrieben; es bezeichnet die Wassergefäße im allgemeinen.
Das Sanskritwort "kalasha" wird im Japanischen als "karasha" umschrieben; es bezeichnet die Duftwasserkannen.

In Wasserkannen ohne Deckel werden auch Lotusblüten gesteckt, diese Typen werden bei den Blumenvasen beschrieben.

Bei Zeremonien des esoterischen Buddhismus spielt das Heilige Wasser eine besondere Rolle. Die Gegenstände in diesem Zusammenhang werden in einem gesonderten Abschnitt ab Seite xx behandelt.

Duftwasser (koozui, shasui )
Weihwasser.
Die Aussprache der Schriftzeichen als "koozui" wird im allgemeinen für das Weihwasser des Buddhismus verwendet. In der Umgangssprache werden die gleichen Zeichen "koosui" gelesen und bezeichnen normales Parfüm. Als Hauptübersetzung wird der Begriff "Duftwasser" als möglichst direkte Übersetzung des Japanischen gewählt. Der Funktion nach ist es ein "Weihwasser", das zur rituellen Reinigung des Heiligen Bereiches, der Zeremonialgeräte und der Person dient.

Eine der 33 Inkarnationen des Kannon Bosatsu (sanjuusan Kannon) ist für das Ausgießen von Duftwasser zuständig (Shasui Kannon). Diese Figur hält in der rechten Hand eine Schale für Duftwasser und in der linken einen Stab zum Versprengen.

Funktion:
Parfümiertes, wohlriechendes Wasser dient der rituellen und akutellen Reinigung des Heiligen Bereiches, der Zeremonialgeräte und der Person. Für verschiedene Heilswesen werden bei Zeremonien des esoterischen Buddhismus verschiedene Duftstoffe im Wasser gelöst.

Nachdem das Wasser (aka) geweiht wurde (kaji koozui ) wird es zur rituellen Reinigung der Füße der Buddhastatue, des eigenen Leibes und der Zeremonialgeräte sowie des Tempelraums verspritzt. Dadurch soll sich der Praktizierende von weltlichen Leidenschaften (bonnoo) und falschen Gewohnheiten (mooshuu) lösen. Dabei werden Mantras gesprochen und man stellt sich vor, wie das Wasser als Symbol der großen Barmherzigkeit (daihi) der Heilswesen ausfließt.
Manchmal werden auch statt Wasser weiße Blüten zur rituellen Reinigung verstreut.

Form:
Wasser, in dem Duftstoffe gekocht werden oder Wasser, in das Parfüm gegossen wurde. Manchmal werden auch duftende Blumen ins Wasser gelegt. Es wird in einer Duftwasserkanne aufbewahrt und mit einer Kelle ausgeschöpft oder mit einem Stab versprengt.


Schale für Duftwasser (shasuiki, suiki)
Funktion:
In Tempeln des esoterischen Buddhismus dient dieses Gefäß zum Aufbewahren von Duftwasser für die Reinigung des Körpers sowie des Heiligen Bereiches und der anderen Zeremonialgeräte. Das Wasser wird mit einem Stab versprengt.

Bei Initiationszeremonien wird dem Initianden Wasser über den Kopf gesprengt.
Die ältesten Gegenstände stammen aus der Kamakura-Zeit.

Form:
Ähnlich wie eines der sechs Gefäße, mit einem hohen Fuß und einem Deckelknauf in Form des Wunschjuwels oder einer Lotusknospe. Auch dreiteilig mit einem Unterteller.
Der Dekor besteht meist nur in einem oder zwei Wülsten in der Mittte des Kelches. Selten Gefäße mit reichhaltiger Verzierung von Lotusblüten oder chinesischen Arabesken als Liniengravuren an Deckel, Kelch und hohem Fuß. Der Kelch kann auch gepunzt sein.
Selten hat der Deckelknauf die Form eines Donnerkeils mit einer oder drei Spitzen oder einer Lotusblüte. Diese Gegenstände werden bei mehrenden, befriedenden oder bannenden Riten verwendet.

Größe: Höhe ca. 11 cm. Durchmesser der Öffnung ca. 9,5 cm.
Material: Vergoldete Bronze, andere Metalle.

Zusammen mit einer Schale für Duftstoff zum Einreiben auch als zwei Schalen bezeichnet. Sie stehen dann auf einem Opferaltar.


Stab zum Versprengen von Duftwasser
(shasuijoo, sanjoo, shajoosui, shashijoo)
Ursprung:
In Indien band man einfach Weidenzweige zusammen, um damit Wasser zu versprengen. In Japan verwendete man anfänglich Pflaumenzweige, später auch Weidenzweige.
Funktion:
Zum Versprengen von Wasser aus einer Schale für Duftwasser. Das Wasser wird zur rituellen Reinigung auf die Gegenstände des Heiligen Bereiches und die Personen versprengt.
Form: Ursprünglich mehrere etwa 36 - 55 cm lange Zweige. Später auch nur ein Stab. Der Griff kann mit Bändern mit Lotusblütendekor oder anderen Schnitzereien verziert sein. Bei Feueropfern werden einfache Stäbe ohne Verzierungen verwendet. Bei der Tendai-Sekte wird während Initiationszeremonien ein Bündel aus Riedgras benutzt.
Material: Riedgras (kayakusa), Pflaumenzweige (ume) oder Weidenzweige (yanagi).


Duftwasser-Kelle (koozuishaku)
Funktion:
Zum Schöpfen und Ausgießen von Duftwasser während der Zeremonien des estoerischen Buddhismus. Das Wasser wird am Ende der Zeremonie für die Gläubigen ausgegossen.
Derartige Kellen werden heute noch bei der Zeremonie des "Heiligen Wasser Schöpfens" (omizutori) der Halle Nigatsudoo des Tempels Toodaiji, Nara, verwendet.

Form:
Wie ein japanischer Teetopf (kyuusu) ohne Deckel, manchmal mit einem hohen Fuß. An der Seite ein langer Stab als Griff, der den ganzen Topf durchdringt und auf der anderen Seite etwas herausragt.
Material: Der Topf ist aus Bronze. Manchmal ist am Boden des Topfes eine Jahreszahl eingraviert. Der Griff besteht meist aus Eisen.
Größe: Topf: Höhe 4,7 - 5,3 cm; Körperdurchmesser 3 - 8 cm. Länge des Griffs 35,9 - 72,4 cm.


Duftwasserkanne
(kenbyoo; koozuibyoo; S: kalasha)

Das Sanskritwort "kalasha" wird im Japanischen als "karasha" umschrieben.
Auch "Duftwasser-Topf" (koozuiko, koozuitsubo) , "Schatz-Kanne" (hoobyoo), "Wunscherfüllende Kanne" (nyoibyoo), "Tugend-Kanne" (tokubyoo) oder "Gutes Bringende Kanne "(zenbyoo) genannt. Bei der Verwendung während bestimmter esoterischer Zeremonien auch als "Argha-Kanne" (akabyoo) bzw. "Initiations-Kanne" (kanjoobyoo) bezeichnet.

Sutra: Dainichikyoo (Mahaa-Vairocana-suutra)
Funktion: Diese Kannen stehen als Opfergaben auf der Altar-Plattform vor Statuen von Tathaagata-Buddhas und Bodhisattvas.
Bei Zeremonien des esoterischen Buddhismus wird meist eine Gruppe von fünf Kannen (gobyoo) verwendet, eine steht in der Mitte und die anderen in jeder Ecke eines Großen Altars.

Im Wasser sind die zwanzig Substanzen (fünf Schätze, fünf Duftsubstanzen, fünf Heilkräuter und fünf Kornarten) gelöst; dadurch wird ein Duftwasser geschaffen, das alle Qualitäten des Paradieses enthält. Als Deckel wird in die Kanne eine Lotusblüte gesteckt. Es ist daher auch eine Art Blumenvase.

Es gibt zwei Hauptformen:
1. Form eines Medizintopfes (yakkogata, koozuitsubo) mit Deckel und zwei Ösen mit Halteringen an jeder Seite. Ca. 20 cm hoch.
2. Form des Schriftzeichens "A" (ajigata kebyoo), ähnlich den auf Seite xx beschriebenen Blumenvasen. Diese Kannen werden häufig für Zeremonien des esoterischen Buddhismus verwendet.

Material: Für bestimmte Zeremonien sind unterschiedliche Materialen vorgeschrieben, z.B. müssen für befriedende Riten, mehrende Riten und Initiationszeremonien Gefäße aus Gold, Silber, Bergkristall (hari) oder Ton benutzt werden.


Wassergefäße (suibyoo, byoo, jinbin, soobyoo)
Wasserkanne, Nektar-Flasche. Ambrosia-Flasche.

Funktion:
Das Wassergefäß ist ein wichtiger Gegenstand aus dem Alltagsleben der Mönche. Man unterscheidet zwischen Gefäßen für reines Trinkwasser (joobyoo) und solchen für Waschwasser (shokubyoo) .
Gefäße für Trinkwasser werden auch auf der Altar-Plattform aufgestellt. Sie dürfen nur mit sauberen Händen angefaßt und an einem sauberen Ort aufbewahrt werden. Das Wasser muß immer trinkbereit sein.
Gefäße für Waschwasser werden mit unreinen Händen angefaßt und stehen an einem unreinen Ort.
Das Wassergefäß ist eines der wichtigsten Attribute einer Statue eines Kannon Bosatsu.

Form:
Langer Hals mit einem Deckel und ausgebuchteter Körper. Mit einem getrennt angebrachten Ausguß (sosogiguchi, chuukoo) oder die Einfüllöffnung wird auch als Ausguß verwendt. Auf der Unterseite des Fußes befindet sich meist eine Stifterinschrift (meibun).

Material: Trinkwassergefäße sind aus Ton (dooki), während Waschwassergefäße meist aus Bronze oder Eisen hergestellt wurden.

Besondere Typen

Drachenkopf-Wasserkanne (ryuuzu suibyoo, ryuushu suibyoo)
Dieser Typ erinnert an persische Wasserkannen. Er wird auch "Kanne im ausländischen Stil" (kobyoo) genannt.
Er ähnelt einer Wasserkanne für Beichtzeremonien.
Der lange, dünne Hals geht allmählich in den Körper über. Unten ist ein besonders angesetzter, runder Fuß. Der Ausguß kann die Form des Unterkiefers eines Drachenkopfes haben, während der Deckel immer in Form eines Drachenkopfes gebildet ist. Der Körper des Drachen wird durch den Griff dargestellt. Der Deckel ist meist mit einem Schmetterlings-Scharnier am Griff befestigt. Es gibt auch Typen ohne Griff.

Shigisan-Wasserkanne (shigigata suibyoo)
Der Berg Shigisan ist ein altes Klosterzentrum Japans. Er liegt am Nordwestrand der Yamato-Ebene.
Diese Kanne wird auch "Gefäß für heißes Wasser" (toobyoo) genannt.
Weiter Hals, die Schulter geht ansatzlos in den Körper über. Am oberen Teil des Körpers ein schmaler Ausguß und an der gegenüberliegenden Seite ein Griff.
Der Deckel ist meist mit einem Schmetterlings-Scharnier am Griff befestigt.
Der Deckelknauf kann die Form eines Löwen haben.

Wassergefäß für Beichtzeremonien (fusatsugata suibyoo)
In der Zen-Sekte finden zweimal im Monat besondere Beichtzeremonien (fusatsu-e) statt, bei denen die Gelübde der Mönche erneut bekräftigt und alle Vergehen gegen die Klosterregeln gebeichtet werden. Für Laien finden einfachere Beichtzeremonien an sechs Tagen im Monat (8., 14., 15., 23., 29. und 30.) statt (rokusainichi, sekkainichi). Das dabei verwendete Wassergefäß wird auch "Gesetz-Kanne" bzw. "Dharma-Kanne" (hoobyoo, hoobin) genannt.
Anstatt reinem Wasser wird bei diesen Zeremonien Duftwasser verwendet.

Der untere Teil des Körpers ist ausgebuchtet "wie eine Perlzwiebel" (rakkyoogata). An der Schulter befindet sich auf einer Seite ein schmaler Ausguß. Der Ausguß hat die Form eines Drachenkopfes oder ist schmal mit einem Band mit Lotusblütendekor am Ansatz. Am Hals, an der Schulter und am Standring befinden sich Wülste oder Bänder mit Lotusblütendekor.

Eiförmiges Wassergefäß (oojigata suibyoo)
Die japanischen Schriftzeichen für "ooji" bedeuten eigentlich "Prinz", es handelt sich wahrscheinlich um eine alte Umschreibung von "tamago" (Schatz-Kind) > "tamago" (Ei). Nach einer anderen Theorie soll der bekannte Prinz Shootoku Taishi (574 - 622) ein Gefäß dieser Art verwendet haben.
Man fand derartige Wassergefäße bereits als Beigaben in japanischen Hügelgräbern (kofun).

Ähnliche Form wie das im folgenden beschriebene Wassergefäß mit hohem Deckel, aber ohne besonderen Ausguß. Der Körper ist länglich-oval "wie ein Ei", daher der Name. Manchmal hat der gewölbte Deckel einen Deckelknauf wie ein Wunschjuwel. Die Einfüllöffnung ist wie eine Trichterwinde nach außen gewölbt.
Eine seltenere Form dieser Art zeigt eine stärkere Ausbuchtung an der Schulter: "Rübenförmiges Wassergefäß" (kaburagata).


Wassergefäß mit hohem Deckel (sensangata suibyoo)
Krugförmiges Trinkwassergefäß mit spitzem, turmförmigem Deckel, der etwa "zwei Finger" (ca. 2-3 cm) hoch ist. Die Einfüllöffnung ist häufig besonders ausladend. Langer Hals und stark ausgebuchteter Körper. An der Schulter ein Ausguß, der an seinem Ansatz die Form eines Menschenkopfes haben kann..


Gegenstände für das Heilige Wasser bei esoterischen Zeremonien

Das Sanskritwort "argha (arghya)" wird im Japanischen als "aka" umschrieben und bezeichnet das "Wasser der Tugend" (kudokusui) bzw. ein Heiliges Duftwasser (aka koozui) . In Indien wurde früher einem Gast immer zuerst parfümiertes Wasser angeboten, damit er sich die Hände und Füße reinigen konnte.. Als eine der sechs Opfergaben wird daher dem Buddha oder einer Buddhastatue auch immer Wasser geopfert.

Bei vielen Zeremonien des esoterischen Buddhismus spielt das Wasser eine wichtige Rolle. Dabei werden einige besondere Gegenstände (*aka no gu) verwendet, die im folgenden kurz beschrieben werden.


Wasserschale (akaki)

Eines der sechs Gefäße für Opfergaben. Das Wasser war die wichtigste Opfergabe auf einem Altar für Zeremonien.
Vor einer Opferzeremonie wird die Wasserschale rechts vom Weihrauchbrenner geweiht, es wird zum "Wasser zum Fußwaschen" (*sensokusui) für das nach langer Reise herbeigeeilte Heilswesen. Nach der Zeremonie wird die Wasserschale auf der linken Seite geweiht, es wird zum "Wasser zum Mundspülen" (*sookoosui), nachdem das Heilswesen sich an den Opferspeisen gelabt hat.

Form:
Schale mit hohem Fuß. Häufig ohne Verzierungen. Seltener mit Lotusblüten-Verzierungen. Bei älteren Typen war das Metall dünn, die Öffnung relativ weit, die Auflageplatte flach und wie ein Untersetzer ausgebildet.

Material: Gold, Silber und andere Metalle. Stein, Holz, Bergkristall, Edelsteine, Trompetenschnecken u.a.


Wassereimer (akaoke)
Aka-Eimer, Argha-Eimer, Eimer für Heiliges Wasser.
Funktion: Im Tempel wird jeden Morgen recht früh frisches Wasser (*aka) aus einer besonderen Quelle oder einem besonderen Brunnen (*akai) geschöpft und in diesem Eimer herbeigetragen. Der Eimer wird dann auf einem besonderen Regal abgestellt. Hierfür gibt es eingen rituelle Vorschriften (aka sahoo, akakyuu sahoo) .
Das Wasser wird mit Duftstoffen und Blüten gekocht. Der Priester reinigt mit diesem Wasser die Kultgegenstände, den Eimer und die Kelle. Durch Aussprengen des Wassers über dem Altar wird dann auch der Ort zum Herabrufen eines Heilswesens rituell gereinigt.

Die ältesten erhaltenen Wassereimer stammen aus der Kamakura-Zeit.

Form:
Ein kleiner walzenförmiger Eimer mit einem halbkreisförmigen Henkel aus Bambus oder Ranken (tsuru), der am oberen Rand B?mit ?an zwei Ösen befestigt ist. Am Boden ist ein besonderer Standring oder drei kleine Füße. Um den Körper befinden sich in der Mitte ein oder mehrere Wülste, während der obere und untere Rand durch verstärkte Bänder begrenzt ist. Allgemein ist dieser Eimer wenig verziert. Der Eimer wird bei der Shingon-Sekte immer durch einen Deckel verschlossen. Eimer für Zeremonien der Bergasketen bestehen aus Holz und sind etwas größer. Sie haben keinen Deckel. Aus ihnen haben sich später die Wassereimer entwickelt, die heute noch auf Friedhöfen verwendet werden.
Das Wasser wurde meist mit einer Bambuskelle oder einem besonderen Gefäß ausgeschöpft.
Höhe und Durchmesser: 10 - 15 cm.
Material: Vergoldete Bronze, Bronze, Nickel, Holz mit Lacküberzug.

Regal zur Aufbewahrung des Wassereimers (akadana)
In diesem Regal mit zwei B?Etagen werden die Wasserschalen und Wassereimer aufbewahrt. Weiherhin werden hier Zweige und Blumen, z.B. Chrysanthemen oder rote Ahornblätter, ausgelegt. Dieses Regal steht oft an der Seite einer Privatkapelle oder in der Nähe des Brunnens. Es besteht aus zwei dünnen Säulen und zwei Brettern. Über dem oberen Brett kann noch ein kleines schräges Dach angebracht sein.


Gefäß zum Ausschöpfen von Heiligem Wasser (akatsuki)
Mit diesem Gefäß wird das Wasser aus dem Wassereimer ausgeschöpft und dann in die Wasserschale gefüllt, damit es seine Reinheit nicht verliert. Während einer Zeremonie kann der Priester nicht aufstehen und Wasser aus dem Eimer nachfüllen, daher wird dieses Gefäß in der Nähe seines Sitzplatzes aufgestellt.
Es besteht häufig aus Metall, seltener aus Ton. Auf Portraits des Kuukai wird oft neben seinem Sitzplatz (kyokuroku) ein solches Gefäß dargestellt.


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